Verantwortung und Respekt. Wie die Behörden (Ausgenommen das Sportamt) der Stadt Winterthur mit dem FC Töss 1906 umgehen, hat mit FairPlay, Verantwortungsbewusstsein und Respekt nichts zu tun. Was ich als Präsident von einem der ältesten Fussballvereine in Winterthur im Rahmen vom neuen Verkehrskonzept auf dem Sportplatz Reitplatz erlebe, ist schlicht und einfach respektlos. Eines unserer Hauptanliegen betrifft die fehlende Sicherheit in Form einer zweckmässigen Beleuchtung auf dem Alternativ-Parkplatz Bannhalde bis hin zum Clubhaus. Mit der Geräuschkulisse Autobahn, Eisenbahn und der Töss ist ein Hilfeschrei – der hoffentlich nie über die Lippen von einer Frau, einem Jugendlichen oder einem Mann kommt – in der Dunkelheit schlicht und einfach nicht zu hören.
Jetzt kommen die dunklen und stürmischen Monate. Begleitet von Wind, Blitz, Donner und Regen gibt das eine richtig gruselige Stimmung. Und ja, auch ohne Wind und Gewitter habe ich als 58jähriger Mann ein mulmiges Gefühl auf dem Weg vom Clubhaus bis zu den Parkplätzen Bannhalde. Ich habe Angst. Und wer trägt die Verantwortung, wenn tatsächlich ein Unfall oder ein Übergriff passiert? Vom Stimmvolk gewählt zu werden, heisst auch Verantwortung zu übernehmen und Verantwortung zu tragen.
Neben der fehlenden Sicherheit ist die Situation für unseren Verein auch existenzbedrohend. Es fehlen beispielsweise die Zuschauer (Kiosk-Betrieb) bei Heimspielen & Turnieren. Auch Eltern, die früher auf ihre Kids gewartet und sich am Kiosk kurz verpflegt haben fehlen, da ihre Kinder höchsten Ein- und Aussteigen dürfen, um dann wieder nach Hause oder zum Einkauf zu fahren. Vergessen ist, was der Verein seit dem Gründungsjahr 1906 für die Stadt Winterthur geleistet hat. Der FC Töss 1906 war Heimat für unzählige Menschen mit Migrationshintergrund, welche mit ihrer körperlichen Arbeit die Rieter, Sulzer oder die „Loki“ zu wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmungen gemacht haben. Und wenn man das Gebiet «Reitplatz» als reines Naturschutzgebiet auf dem Radar hat, dann soll man es klar adressieren und uns eine neue „Heimat“ anbieten. Den Vereins-Tod in kleinen Schritten bis zur Aufgabe ist – von wem auch immer – kein fairer Plan. Es ist unglaublich, welche Gesetzesvorlagen man uns präsentiert und welche «übergeordneten» Projekte geplant sind und man deshalb keine provisorische Lösung anbieten kann und will. Und es wird tatsächlich behauptet, dass im Zusammenhang mit dem Fussball – sprich dem FC Töss 1906 und seinen vielen Gast-Mannschaften – die «Sicherheitsthematik» rund um den Parkplatz Bannhalde als nicht gravierend einstuft. Nur schon alleine diese Einschätzung ist schlicht und einfach haltlos und kann nur eine Meinung von einem Büro-Tisch aus der Stadtverwaltung sein. Mit Sicherheit aber nicht auf Basis von einem selbstauferlegten Fussmarsch vom Garderobengebäude bis zum Parkplatz.
Aufgeben ist für uns keine Option. Wir werden alle Mittel die uns zur Verfügung stehen nutzen und alle Register ziehen, die wir zur Verfügung haben bis wir gemeinsam mit der Stadt eine gemeinsame, tragfähige und nachhaltige Lösung haben. Das sind wir unseren rund 350 Junioren (f/m) mit ihren Eltern, unseren Aktiv-Mannschaften (f/m), unseren Sponsoren, Partnern, dem Frösche-Club und den Mitgliedern vom Club 200 schuldig.
HOPP FC Töss 1906
Wolfgang Schickli, Präsident